UCI Paracycling Europameisterschaft 2022 Silber im Straßenrennen
Es war die gleiche 4,4 Kilometer Runde wie schon letztes Jahr, mit dem gleichen 14% Schlussanstieg. Die beiden Franzosen Josef Fritsch und Mathieu Bosredon haben von Beginn an brutalen Druck gemacht und eigentlich die Taktik, die auch mein Teamkollege Alexander Gritsch und ich versuchen wollten, einer von beiden attackiert fast immer, umgesetzt.
Bereits nach 1,5 Runden waren wir nur mehr eine 5er Spitzengruppe und nach 3Runden nur mehr wir vier. Am Schlussanstieg verlor Alexander Gritsch leider immer etwas an Boden, natürlich übernahm ich danach keine Führungsarbeit, diesen Rückstand konnte er weitere 4 Runden wieder schließen, was eine sehr starke Leistung von ihm war. Ich hatte in der Spitzengruppe mehr als nur Beschäftigung mit den beiden Franzosen mit zu kommen. Sie wechselten sich immer wieder gekonnt mit Antritten ab und haben mir das Leben sehr schwer gemacht. Josef Fritsch ist 10kg leichter als ich und trotzdem ein sprintstarker Athlet, da ist er auf solchen kurzen starker Steigungen fast unschlagbar. Schon bei einigen Fluchtversuchen während dem Rennen war klar, dass es nur um Platz 2 geht. Mathieu Bosredon ist wiederum einige Kilogramm schwerer als ich, seine Leistung war heute sehr beeindrucken, denn bis zur letzten Runde konnte ich mich nicht lösen.
Am letzten Anstieg fiel dann aber doch die Entscheidung ums Podest. Josef Fritsch war nach einem Sprint-Antritt auf und davon und ich konnte auch eine 25Meter Lücke herausfahren. Auf den letzten 500 Metern bis zum Ziel gab ich zwar noch alles, aber Mathieu Bosredon hatte sich mit Platz 3 zufrieden gegeben. Es war ein sehr hartes und geiles Rennen, ein Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Die EM war für mich ÜBERRAGEND – in Anbetracht meines Trainings in den letzten 2 Monaten und der Vernichtung meines leichtesten Handbikes wäre ich hier schon mit Top 5 Ergebnissen absolut zufrieden gewesen. So bin ich fast etwas sprachlos. Das Niveau in der höchsten Liege-Handbike-Kategorie MH4, in der ich starte, steigt wirklich stätig.
Es ist mir eine Ehre gegen die „Jungs“ zu fahren und ein paar Jahre werde ich den „Jungs“ schon noch „auf den Sack gehen“ ….

















