UCI Paracycling-WM 2023 Straßenrennen
BRONZE im Straßenrennen
Ich versuchte vom Start weg, das Rennen so hart als möglich zu machen. Erstens um dem Chaos etwas aus dem Weg zu gehen, und zweitens das Feld früh immer kleiner zu machen. So nutze ich bis zur Hälfte des Rennens jeden kleinen Anstieg um zu attackieren.
Nach 25% waren wir noch 12 Athleten, und nach weiteren Attacken gelang es mir wirklich das Feld auf 5 Athleten zu verkleinern. Damit war ich eigentlich schon wirklich zufrieden. Ich wusste, dass es auf diesem Kurs, mit wenigen Höhenmeter, für mich fast unmöglich sein würde, die anderen 4 Top-Athleten zu distanzieren.
Es war dann etwas glücklich für mich, als Jetze Plat (NED) begann Josef Fritsch (FRA) zu bekriegen, da dieser immer zu 100% in seinem Windschatten fuhr. So versuchte er sich Zurückfallen zu lassen und dann mit harten Attacken von Josef Fritsch zu lösen. Beim ersten Versuch hatten wir in der Dreier-Spitzengruppe schon einen Vorsprung, dieser Vorsprung wurde dann aber wieder geschlossen. 7 Kilometer später als wir wieder einen Abstand „bekamen“, nutzten wir aber unser Chance und machten vorne brutalen Druck. Zu 60% fuhr vorne Mathieu Bosredon (FRA), zu 10% Jonas van de Steene (BEL) und zu 30% ich, zumindest war so mein empfinden.
Im Flachen und bei den Abfahrten musste ich echt kämpfen, um an den beiden dran zu bleiben, auch da ich nicht mehr ganz frisch war. Ich versuchte zwar noch, mich dreimal zu lösen aber dafür waren meine Fluchtgefährten zu stark. Bis zum Ziel konnten wir einen Vorsprung von fast 4min herausfahren.
Meine beiden Gefährten haben ca. 10kg mehr, vor allem Muskelmasse, auf den Rippen und sind beide gute Sprinter. Den „Versuch“ startete ich zwar noch bei der Einfahrt in den Zielbereich, aber ich musste die Chancenlosigkeit ziemlich schnell einsehen. Jonas van de Steene (BEL) wartete perfekt bis zum letzten Moment und gewann den Sprint gegen Mathieu Bosredon (FRA). Mit 6sec Rückstand konnte ich die Überquerung der Ziellinie genießen.
Mit einer Medaille hatte ich heute nicht spekuliert. Abgerechnet wird eben an der Ziellinie, es soll mir reicht sein. Mit meiner Taktik habe ich sie mir auch hart erarbeitet.
Jetzt noch für die Paris2024-Qualifikationspunkte das TeamRelay am Sonntag, da sind wir zum Punktesammeln nicht zum Gewinnen, und in den nächsten 3 Tagen werde ich mir hier noch einiges Ansehen. Es gibt einige coole Burgen im „Umkreis“ und ich mag Burgen!
Bereits nächsten Freitag ist das EM-Einzelzeitfahren in Rotterdam.

















