UCI WM Zürich 2024 - Straßenrennen

SILBER in einem super Rennen

Die Tage zwischen Einzelzeitfahren und Straßenrennen verliefen wie geplant und unspektakulär.

Natürlich bin ich etwas auf „Wolke sieben“ herumgeflogen und deswegen ging alles noch leichter.

Auch am Renntag fühlt ich mich sehr gut und war mir sicher, wenn mich nicht ein Defekt oder Unfall stoppt, hole ich mir ein Podium.

Es war mit Abstand das härteste Straßenrennen im Paracycling, in unserer Klasse MH4, dass wir je hatten. 800 Höhenmeter auf 57Kilometer sind eben 800 Höhenmeter. 80% dieser Höhenmeter gab es gleich nach dem Start, in mehreren Rampen, zu bewältigen.

Vor allem die „Zürichbergstrasse“ mit bis zu 17% Steigung war für uns Handbiker schon ordentlich. Der Plan war unten dosiert rein zu fahren und dann oben raus Druck zu machen.

Ich ging davon aus, dass wir oben maximal noch zu dritt sein würden: Josef Fritsch / FRA, Fabian Recher SUI und ich.

Die erste Steigung führte ich noch im Plan hoch. In die „Zürichbergstrasse“ hinein fuhr ich dann 50 Meter nach Plan und dann hat Josef Fritsch eine „ALL OUT Attacke“, zumindest für mich, gesetzt.

Ich fuhr da kurzzeitig 350Watt. Perfekt wenn man am Beginn des Anstiegs schon 15mmol Laktat in den Armen hat, das wird schmerzhaft. Nach 2min, in denen ich schon ein 50Meter Loch hatte, musste ich akzeptieren, dass ich da nicht mitfahren kann. Bis ganz oben hatte ich dann ein 250 Meter Loch, was bergauf viel ist. Oben angekommen musste ich etwas durchatmen und Josef Fritsch konnte noch immer weiter durchdrücken.

Er ist 8 Kilogramm leichter und drückt fast ähnliche Wattwerte wie ich, da spielt er bergauf in einer anderen Liga.

Persönlich bin ich mit meinen Leistungswerten extrem zufrieden, ich konnte mich wirklich beim letzten Prozent bewegen und habe, nach dem Zeitfahren, wieder meine Top-Form gezeigt.

Beide „Leistungsanalysen“ gehören zu den Top5 meiner Paracycling-Karriere. Im Anstieg begleitete mich in meinem Rückspiegel Fabian Recher (SUI).

Diesen Abstand konnte ich aber in den 4Kilometer bergauf immer weiter vergrößern. Nach einer 26 Kilometer Eröffnungsrunde, galt es dann 5 Runden zu 6 Kilometer mit nur einem

Anstieg zu bewältigen. Da ich Josef Fritsch im Zeitfahren eindeutig hinter mir lassen konnte, dachte ich zuerst noch; „das Loch schließe ich nun im Flachen“.

ABER, er war heute unglaublich stark und er vergrößerte seinen Vorsprung kontinuierlich. Nach hinten konnte ich auch meinen Vorsprung vergrößern und so war es für Josef und mich ein langes Einzelzeitfahren.

Um Platz 3 duellierte sich Fabian Recher (SUI) und Rafal Wilk (POL). 2 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Fabian Recher dann ab und fuhr zu Bronze.

Josef Fritsch war heute mit Abstand der stärkste Athlet und hat sich den Weltmeistertitel, so was von, verdient!

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